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Friedhelm und die Insel der Wellentrolle
Ganz hinten, in der hintersten Ecke des großen weiten Meeres, da, wo die Sonne abends über die Kante purzelt um auf der anderen Seite der Erde aus Trauben Rosinen zu machen. Also genau dort, da lag eine winzig kleine Insel. Hier lebten seit Urzeiten die Wellentrolle. Das sind die kleinen Kerle die auf den Wellenkämmen die Gischt einfangen.
Das Wasser schwappte schon zur Tür des Leuchtturmes herein. Das Durcheinandergeschnatter wurde immer verzweifelter, es wurde geseufzt und gezetert. Doch keiner hatte eine rettende Idee! Also die Not am größten war und keiner mehr an eine Rettung Ihres Leuchtturms glaubte, hörte man plötzlich aus der Ferne „Hatschi“. Kurze Zeit später wieder „Hatschi“ und noch einmal „Hatschi“. Nun schon viel lauter. Die Wellentrolle unterbrachen ihr Durcheinandergeschnatter und sahen sich ratlos an! „Hatschi“, erklang es wieder, ganz nahe und ganz Laut. So laut, dass es ihnen direkt ein wenig Furcht einjagte. Ja, helfen, das war das Zauberwort, das die Wellentrolle im Moment am Liebsten hörten. „Ja!, ja!“, riefen sie alle. Und schon wieder fingen sie an zu debattieren, beraten und diskutieren. „Also!“, legte Friedhelm los. „Ihr müsst den Leuchtturm losschrauben und oben auf meine Nase setzen. Durch die Wärme der Leuchtturmlampe wird die Luft die ich atme schön warm und ich bekomme so ganz bestimmt meinen Schnupfen weg!“ Ja das war eine tolle Idee! Die Trolle waren außer sich vor Freude. Das war die Rettung für den Leuchtturm. Und gleichzeitig konnten die Trolle etwas Gutes für Friedhelm, ihren Retter, tun. In Windeseile schraubten die Trolle ihren Leuchtrum los. Und das war unter Wasser gar nicht so einfach. Jedes Mal musste einer ganz, ganz tief Luft holen, bevor er untertauchte. Dann mussten alle mit anfassen und helfen den schweren Turm rüber auf den riesigen Rücken von Friedhelm zu transportieren. Hier wurde der Leuchtturm wieder mit vereinten Kräften auf das Nasenloch von Friedhelm gestellt. Der einzige Troll, der nun etwas beleidigt war, war der Leuchtturmwärter-Troll, denn jetzt war die Luft ganz schön schnell unterwegs, wenn Friedhelm ein- und ausatmete. Da Friedhelm rund 5 3/8 Mal so groß war wie die nun fast ganz versunkene Wellentroll-Insel, beschlossen die Wellentrolle nunmehr auf Friedhelms Rücken heimisch zu werden. Friedhelm hatte nichts dagegen. Meist zog er alleine durch die Meere und das war oft ganz schön langweilig. So wurden alle nicht versunkenen Habseligkeiten der Trolle auf die neue, lebende Insel geschafft. Sie hatten gerade den letzten Sack Gischt umgeladen, als mit einem „gurgel-gurgel“ ihre Insel auf Nimmerwiedersehen im Meer verschwand. Froh alles überstanden zu haben, setzten sich die Wellentrolle an den Fuß ihres Leuchtturms. Kein lautes Hatschi ließ sie mehr zusammenzucken. Die warme Luft des Leuchtturm-Feuers hatte Friedhelm wirklich gut getan. So waren die Wellentrolle voller Vorfreude auf den nächsten Tag, an dem sie wieder die Gischt von den Wellenkämmen einfangen wollten. Friedhelm hatte ein Lächeln auf seinen riesigen Lippen. Er war glücklich den blöden Schnupfen endlich los zu sein und noch glücklicher darüber von nun an nicht mehr alleine durch die Meere ziehen zu müssen. Nun begannen für ihn, Friedhelm, und für die Wellentrolle neue Abenteuer auf dem unendlichen Meer. copyright Idee Dieter Lend, Illu Tamara Lend |